Die Lohmann GmbH & Co. KG spendet im Rahmen eines karitativen Leuchtturmprojektes 10.000 EUR für die integrative KiTa der Lebenshilfe Neuwied. Von dieser Spende wird ein dringend benötigter Kletterpark gekauft. Klettern macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch die Entwicklung der Kinder. Und Lohmann bleibt seinem Motto treu, vor allem kulturelle, sportliche und karitative Projekte in der Region zu fördern.
Ein Gespräch mit Geschäftsführer Frank Mehnert und KiTa-Leiterin Simone Schumann.
Redaktion: Guten Tag Frau Schumann, guten Tag Herr Mehnert! Tolle Neuigkeiten für Sie und vor allem die Kinder dieser Einrichtung. Schon in wenigen Tagen steht auf dem Gelände dieser KiTa wieder ein neuer Kletterpark. Aber von vorne: Was zeichnet Ihre KiTa aus, was sind deren Besonderheiten?
Simone Schumann: Unsere KiTa gehört zur Lebenshilfe Neuwied Förderzentrum gGmbH und betreut Kinder mit den verschiedensten Einschränkungen wie z.B. Autismus, Epilepsie oder Sprachstörungen. Seit 2016 sind wir eine integrative Kindertagesstätte. Das bedeutet, dass bei uns behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam betreut werden. Somit wird Inklusion aktiv gelebt. Aktuell betreuen wir 32 Kinder in 3 Gruppen. Außerdem werden bei uns notwendige Therapien für die Kinder mit Beeinträchtigung angeboten.
Redaktion: Wie sehen diese Therapieangebote praktisch aus?
Simone Schumann: Wir bieten den Kindern neben der allgemeinen intensiven Betreuung auch Ergo- und Physiotherapie sowie Logopädie an. Wir beschäftigen auch eine eigene Ergotherapeutin, für die anderen Therapiefelder holen wir uns Unterstützung von außen. So führen wir z. B. eine Kooperation mit dem Heilpädagogisch Therapeutischen Zentrum (HTZ) Neuwied. Auch für die Eltern hat dies große Vorteile: Wenn sie die Kinder nachmittags abholen, müssen sie diese nicht noch extra zur Therapie bringen, sondern können sich ganz der gemeinsamen Zeit widmen.
Redaktion: Kommen wir einmal zur Kletterlandschaft. Dass ein solches Klettergerüst den Kindern viel Spaß macht, kann man sich leicht vorstellen. Wieso musste das alte Exemplar überhaupt entfernt werden?
Frank Mehnert: Das Klettergerüst war einfach in die Jahre gekommen und die Hauptträger entsprachen nicht mehr den hohen Sicherheitsanforderungen. Ein Klettern ohne Risiko wäre somit unmöglich gewesen. Somit musste die vorhandene Kletterlandschaft abgerissen werden. Das war im April 2020. Das stieß natürlich zunächst auf wenig Gegenliebe bei den Kindern, war aber aus Sicherheitsgründen unbedingt notwendig. Den gesamten letzten Sommer mussten die Kinder also ohne Klettergerüst auskommen. Aber wir wissen ja: Kinder sind wahre Improvisationskünstler. Dann wurde eben mit Matsch, Wasser und Sand gespielt.
Redaktion: Aber ein solches Klettergerüst dient tatsächlich nicht nur dem Spaß, richtig?
Simone Schumann: Absolut richtig! Beim Klettern schärfen die Kinder ihre Sinne, trainieren den Gleichgewichtssinn und die Motorik. Das ist bei jedem Kind wichtig, aber unsere müssen häufig Entwicklungsschritte nachholen. Ein Kletterpark ist da ideal, denn das Kind wird gewissermaßen „als Ganzes“ gefordert und gefördert und hat dazu auch noch die notwendige körperliche Bewegung.
Frank Mehnert: Und ein solches Angebot gibt es zu Hause natürlich oft nicht. Nicht immer ist ein Spielplatz in der Nähe und leider fehlt es manchen Eltern auch schlicht an der Zeit, den Kindern so etwas anbieten zu können.
Redaktion: Ab wann dürfen denn „Ihre“ Kinder den Kletterpark einweihen?
Frank Mehnert: Der Auftrag zur Produktion ist erteilt. Wir haben die Information erhalten, dass ca. Ende Juni mit dem Aufbau begonnen werden kann. Wir alle freuen uns sehr darauf.
Redaktion: Kommen wir zur Zusammenarbeit mit Lohmann. Wie ist diese zustande gekommen? Was schätzen Sie besonders an dieser Partnerschaft?
Frank Mehnert: Ich kenne das engagierte Team von Lohmann schon sehr lange. Bereits in meiner Zeit als Einrichtungsleiter der Caritas Werkstätten Polch gab es eine enge Zusammenarbeit. So hat unsere Werkstatt z. B. Klebebänder für Lohmann verpackt, Broschüren eingelagert und diese versendet. Die Zusammenarbeit verlief immer auf Augenhöhe. Seit dem 01.01.2020 bin ich nun Geschäftsführer der Lebenshilfe Neuwied. Und weil ich von dem vielfältigen sozialen und v. a. regionalen Engagement von Lohmann, z. B. für den Neuwieder Zoo, wusste, trat ich an die Verantwortlichen heran und schilderte unsere hiesige Situation. Dort hat man die Notwendigkeit zur Soforthilfe erkannt und wollte uns unterstützen.
Simone Schumann: Eine Investition wie das Klettergerüst können wir alleine nicht stemmen. Das Budget ist knapp und viel Geld fließt im Rahmen der Corona-Pandemie in die Beschaffung von Schutzartikeln wie Masken und Desinfektionsmittel. Als wir erfuhren, dass Lohmann uns mit 10.000 EUR als einziger Förderer unterstützt, hat das uns alle sehr gefreut. Denn das bedeutet nicht nur, dass wir unseren Kindern eine neue Kletterlandschaft bauen können. Sondern wir können uns als KiTa im Ganzen weiterentwickeln und die Einrichtung noch attraktiver für unsere KiTa-Kinder machen. Oder anders ausgedrückt: Unsere KiTa und damit die Kinder noch mehr zum Strahlen bringen. Lohmann hat einen entscheidenden Anteil dazu beigetragen.
Frau Schumann, Herr Mehnert, ich danke Ihnen herzlich für das Gespräch!